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Erfolge und Pläne für Erholungsort Werder (Havel)
Seit gut 20 Jahren ist Werder (Havel) Staatlich anerkannter Erholungsort. Erholungsorte in Brandenburg müssen unter anderem eine landschaftlich bevorzugte Lage haben und eine überdurchschnittliche touristische Infrastruktur nachweisen. Alle zehn Jahre wird geprüft, ob der Anspruch auf den Titel noch besteht. Die zweite Prüfung für die Blütenstadt steht unmittelbar bevor.
Dazu muss die „Erholungsortsentwicklungskonzeption", das Tourismuskonzept der Stadt, auf den neuesten Stand gebracht werden. Der Ist-Stand wird ermittelt, Potenziale bestimmt und neue Ziele für die touristische Entwicklung festgelegt. Das ist in den vergangenen Monaten in Zusammenarbeit mit touristischen Akteuren, dem Tourismusberatungsbüro Project M und Fachleuten der Stadt geschehen.
Dass es sich nicht um einen Papiertiger handelt, zeigt die Rückschau: Aus dem Tourismuskonzept 2013 wurden rund 80 Prozent der Vorhaben vollständig oder teilweise umgesetzt. Wichtigstes Projekt war der Umzug der Tourist-Information in das Lindowsche Haus. Im historischen Ambiente eines alten Obstbauerngehöftes ist eine moderne Servicestelle entstanden, die sich sehen lassen kann.
In der Kernstadt zeigt ein neues Besucherleitsystem, wo es langgeht. Werder (Havel) hat einen modernen Internetauftritt und ein Corporate Design bekommen. Mit dem Kurbeitrag kann der Tourismus als freiwillige Aufgabe nachhaltig finanziell gesichert werden. Die Altstadtsanierung wurde erfolgreich abgeschlossen. Und die Havel-Therme ist nur eines von zahlreichen Beispielen, wie massiv sich die Freizeitqualität in der Stadt verbessert hat.
Nicht ohne Grund sind die Übernachtungszahlen in zehn Jahren (mit einem Coronaknick) um rund 45 Prozent gestiegen. Gerade erst hat es Werder auf eine Liste des Reisereporter-Portals unter die neun schönsten Kleinstädte Ostdeutschlands geschafft. Auf diesen Lorbeeren will man sich nicht ausruhen. Das aktualisierte Tourismuskonzept, das die Stadtverordneten am Donnerstagabend verabschiedet haben, endet mit einer Tabelle mit mehr als 40 Einzelmaßnahmen, mit denen Werder seine Erfolgsgeschichte fortschreiben möchte.
Die weitere Verschönerung des Stadtbildes, die Attraktivierung des Obstpanoramawegs durch eine Erweiterung zur Rundtour, die naturverträgliche Erschließung der Glindower Alpen als Wanderrevier oder die Errichtung eines Obstbau- und Stadtmuseums gehören zu den Maßnahmen, die mit „Priorität 1" gekennzeichnet sind. Auch Themen wie der Bau eines Thermen-Hotels, die Verbesserung der Barrierefreiheit oder zusätzliche öffentliche WC-Anlagen hat sich die Stadt auf die touristische Agenda gesetzt.
„Alles in allem wird es in den nächsten Jahren darum gehen, unsere Stadt als touristisches Aushängeschild des Landes Brandenburg weiter zu profilieren und dabei Werder zu bleiben", sagt Bürgermeisterin Manuela Saß. „Dabei sehen wir häufig, wie sich touristische Themen mit Themen der Stadtentwicklung überschneiden." Als Beispiele nennt die Bürgermeisterin die Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit und Umweltschutz, die Aufenthaltsqualität in der Stadt oder attraktive Freizeitangebote.
Ein Besuch im Schlossgarten Petzow

Schon mit dem ersten Schritt durch das Tor in der Ziegelmauer eröffnet sich im Schlossgarten Petzow eine andere Welt. Der Garten – einst ein reiner Wirtschaftsgarten – erscheint wie eine große Wohnung. Von Raum zu Raum entdecken Besucher neue Themen, Ideen und Konzepte. So beschreibt Eigentümer Klaus Kosakowski das Kleinod nahe des Petzower Herrenhauses und Schlossparks an der Zelterstraße.
Bürgermeisterin Manuela Saß konnte das liebevoll gestaltete Ensemble bei einer Führung mit Klaus Kosakowski unlängst in Augenschein nehmen. „Es ist beeindruckend und schön zu sehen, was aus dem Gelände geworden ist. Das Thema Garten gehört einfach zu Werder dazu. Aber auch die Gäste unserer Stadt haben mit dem Schlossgarten ein neues attraktives Ausflugsziel“, resümierte sie.
Vom Eingangsbereich, der im Sommer bei Aufführungen durch das Theater bespielt wird, geht es vorbei an Gemüsebeeten hinein in den Waldgarten. Dort sollen neben schattenliebenden Pflanzen und Gewächsen angeblich auch Feen und Zwerge hausen, über die so manch sagen- und märchenhafte Anekdote erzählt wird. Für die Zwerge wurde sogar ein Wurzelhaus aus Überresten von Baumschnitt gebaut. Dort hindurch schweift der Blick über eine Wiese mit Obstbäumen, die voller Früchte hängen. Zwischen den Bäumen schwirren Insekten, darunter Bienen aus eigenen Völkern, die in einem Häuschen leben, dessen Form einem alten Bienenkorb nachempfunden ist.
Etwa 80 Obstbäume hat Klaus Kosakowski in den Garten gepflanzt und damit den Obstanbau auf diesem Stückchen Land wiederbelebt. Eine Besonderheit ist das Spalierobst – Pfirsiche, Äpfel und Birnen, das entlang der nordöstlichen Mauer wächst. Über die Brücke am Teich hinweg geht es weiter durch den Rosengarten, vorbei an einer historischen Feuerstelle, einer Steinpyramide und schließlich zurück zu den beiden Wirtschaftsgebäuden am Eingang.
Mehr als 25 Jahre hat es gedauert, aus etwa 20 Parzellen dieses Stück Kultur zu erschaffen und damit historischen Gartenraum zurückzugewinnen. Schritt für Schritt nahm der Schlossgarten Form an. Die Idee des Wirtschaftsgartens lebt heute in Gestalt einer kleinen Gärtnerei weiter. Der Fokus liegt hier auf Qualität, nicht auf Masse. Frisches Gemüse aus diesem Anbau landet unter anderem auf den Tellern des Restaurants „Alte Überfahrt“ auf der Werderaner Insel.
Seit vorigem Jahr ist der Schlossgarten für Besucher geöffnet. Zwischen März und Oktober werden an den Wochenenden Führungen für Gruppen mit 10 bis 15 Personen angeboten. Hinzu kommen Veranstaltungen, eine Kunstausstellung und Theateraufführungen der Werderaner Comédie Soleil.
Text: Luise Fröhlich
Bild: Stadt Werder/Havel
Entwurf des Nachtragshausaltes liegt vor
Mit dem Beschluss des zweiten Nachtragshaushalts 2022/23 soll die Haushaltssperre in der Stadt Werder (Havel) wieder aufgehoben werden. Nach der Vorberatung des Entwurfs in den Gremien ist die Beschlussfassung am 21. September in der Stadtverordnetenversammlung geplant.
Einige der Änderungen im Entwurf des 2. Nachtragshaushaltes:
* Für Feste und Veranstaltungen (außer Baumblütenfest) wurden die Mittel um 50.000 Euro gekürzt. Veranstaltungen der Stadt können nur noch durch die Unterstützung von Sponsoren durchgeführt werden.
* Für die Anschaffung von Feuerwehrfahrzeugen werden 2023, unter anderem vor dem Hintergrund von Lieferverzögerungen, 195.000 Euro weniger fällig als geplant.
* Die Baumaßnahme an den Umkleidekabinen im Feuerwehrgerätehaus Glindow im Umfang von 120.000 Euro wurde gestrichen.
* Die Mittel für Soziale Einrichtungen wurden bei einem Etat von 265.000 Euro um 50.000 Euro gekürzt. Vertragliche Leistungen der Stadt wie für die Tee- und Wärmestube, das Familienzentrum, den Jugendclub oder den Treffpunkt sind davon nicht betroffen.
* Bei der Essensversorgung in den Ganztagsschulen und Kitas sinkt der Aufwand um 273.000 Euro. Viele Eltern haben Direktverträge mit den Anbietern geschlossen und können das Essen bei Abwesenheit der Kinder nun kurzfristiger abbestellen, als das über den Umweg über die Stadt möglich war.
* Die Personalkostenzuschüsse für das pädagogische Personal der Kitas fallen voraussichtlich 785.000 Euro niedriger aus als geplant. Die Höhe des Tarifabschlusses war bei der Planung nicht bekannt und höher kalkuliert.
* Gemäß der Eilentscheidung der Stadtverordneten erhält die Veranstaltungsgesellschaft Werder einen zusätzlichen Zuschuss von 1,4 Millionen Euro für das Baumblütenfest 2023.
* Zur Planung der Erweiterung der Grundschule Glindow wurde in diesem Jahr eine Machbarkeitsstudie erstellt. Weitere Mittel von 75.000 Euro, die im Haushalt eingestellt waren, wurden zunächst nicht benötigt.
Finanzwirtschaftlich sorgen zusätzliche Gewebesteuereinnahmen im zweiten Nachtrag für ein Plus von 230.000 Euro. Negativ hat sich vor dem Hintergrund des Entlastungspakets der Bundesregierung der Gemeindeanteil der Einkommenssteuer entwickelt, die Einnahmen werden um 384.000 Euro niedriger ausfallen. Der Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer sinkt um 157.000Euro.
Die Stadt erhält Mittel aus dem Brandenburg-Paket in Höhe von 504.000 Euro, unter anderem, um die steigenden Energiekosten an Kitas und Schulen abzufedern. Die Kreisumlage wird indessen unter Berücksichtigung der vom Kreistag beschlossenen Umlagesätze 661.000 Euro höher veranschlagt.
Vom Gesamtetat des 2. Nachtragshaushalts 2023 von 68,2 Millionen Euro werden 7,6 Millionen für Investitionen ausgezahlt.
Bürgermeisterin Manuela Saß:
„Die kommunalen Spitzenverbände prognostizieren, dass sich die Finanzlage der deutschen Kommunen sehr deutlich verschlechtern wird. Als Ursachen werden die Ausgabensteigerungen durch die Inflation, steuerrechtsbedingte Einnahmeausfälle sowie die unzureichende Flüchtlingsfinanzierung genannt. Im Lichte dieser Entwicklungen wird es in den nächsten Jahren darauf ankommen, wichtige Projekte und Investitionen für die Stadt zu sichern, um zukunftsfähig zu bleiben."
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Henry Klix
Auf Anordnung
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Stadt Werder (Havel)
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